Motorradtour Rumänien 2019

Motorradtour Rumänien 07.2019.

Da mal wieder drei Wochen Urlaub sinnvoll zu verbringen sind habe ich mich entschlossen Rumänien und Bulgarien einen Besuch abzustatten. In Rumänien interessiert mich besonders die Gegend um Transfargasan und Transalpina. Hier habe ich auf einigen Blogs und auf der Seite von Romania Motorcycle Tours einige interessante Touren gefunden.

Fahren werde ich ausschließlich Straße mit meiner Honda CB600 da die Tenere derzeit in der Werkstatt ist. Ein paar Bildchen gibts auch. Ein Jutjuub Filmchen werde ich noch nachliefern

Köln nach Passau
Die 520 km nach Passau habe ich in einem Tag abgeritten und im "drei Flüsse" Camping bei Passau übernachtet. Beim Besitzer habe ich mir schon einen Grantler eingefangen als ich fragte ob Duschen und Klopapier in den 17€ enthalten sind. Ganz aus war es als ich  fragte ob er außer Weizen auch richtiges Bier hat. Grummelnd hat er mir dann zwei Flaschen Starkbier aus seinem persönlichen Bierkeller gegeben.
Auch hier gibt es Rindviecher auf der Strasse
Passau nach Sopron (Hu)
Nachdem ich mir noch in Passau ein Paar Sandalen gekauft habe, habe ich in Linz meinen Mitfahrer Hans getroffen. Zusammen ging es durchs Donautal über die schöne Romantikstrasse. Die 320 Km zogen sich, weil zahlreiche Dörfer zu durchfahren waren. Im ungarischen Sopron/ Ödinburg gab es erstmal Probleme mit dem Internet aber der freie Wifi Zugang eines nahe McD half weiter und wir fanden eine Unterkunft in einer Pension.
Sopron ist die Zahnersatz Capitale von Ungarn. Hier wird im grenznahen Gebiet jeder Service rund um die Zähne angeboten was in Österreich ziemlich teuer ist. Demzufolge hat sich die Zahnärzte Zunft hier konzentriert ebenso wie die zahlreichen Unterkünfte für die Kunden der Ärzte.
In der Pension habe ich mir an einer Ablage den Kopf gestossen und geblutet wie sonstwas. Ich wollte jetzt auch nicht das ganze Bett vollbluten aber die Schramme war an günstiger Position und ein Handtuch war die zweite Sicherung. Zusätzlich musste ich feststellen das die zweite Flasche Bier aus Passau kaputt gegangen war und die ganze Packtasche vom Bier schwamm
Pferdetransport mal anders..

Sopron nach Vac an der Donau
Die 280 km nach Vac übeer Debrecen waren relativ reitzlos. Ein ganzes Stück ging an der Donau entlang wo wir auf der slowakischen Seite eine ausgiebige Mittagspause machten. Dort konnten wir mit unseren Euros auch einen Snack kaufen. Wir sind bei Esztergom wieder auf die ungarische Seite gewechselt und bei Vac auf dem nicht sonderlich gepflegten Danube Camper an einem Seitenarm der Donau gelandet.

Vac nach Satu Mare (Ro)
Am morgen verkündete Hans das er so schlecht geschlafen habe, das Campen ab jetzt nicht mehr in Frage komme. Zum Glück waren die weiteren Unterkünfte günstig
Auch heute waren die 360 km relativ reizlos. An der Grenze zu Rumänien wurde kontrolliert. In Satu Mare haben wir uns an der Tanke ein Hotel ausgesucht und bei Google Maps anzeigen lassen. Unser Standort und der des Hotels waren identisch. Jetzt spinnt Maps aber voll! Nein, denn das Hotel war tatsächlich direkt nebenan.  Das Hotel Dana war gut und günstig, sogar mit Schwimmbad und Frühstück.
Das Tal der Bistritz
Satu mare nach Vatra Dornei
Die folgenden 260 km ging es in die Waldkarpaten nach Viseu de sus. Dort gibt es den Naturschutzpark Maramures der nur mit einer alten Dampfeisenbahn befahren werden darf. Diese war leider ausgebucht so das wir die folgenden 100 wunderschönen Km durch das Tal der Bistritz nach Vatra Dornei fuhren. Unterwegs mussten wir erstmal eine Rinderherde von der Strasse verscheuchen, wo sie es sich gemütlich gemacht haben. Mich wundert sowieso das die Viecher sich immer auf oder an der Straße aufhalten. Das habe ich in zahlreichen Videos z.Bsp. aus Südamerika oder Asien auch so gesehen.
Kaum Verkehr, wunderschöne Landschaft und gute, kurvige Straßen, halt von gelegentlichen Kuhherden und häufigem abgefrästem Fahrbahnbelag mal abgesehen. Die Warnschilder vor Baustellen oder Bahnübergängen sollte man als Motorradfahrer übrigens ernst nehmen sonst hebt man bei den kapitalem Buckeln ab. Untergekommen sind wir für 30€ im Casa Emilia in Vatra Dornei.

Vatra Dornei nach Bacau bzw Schässburg
Nach einem Frühstück nahmen wir die angedachten 230 km nach Bacau in Angriff. Die Strecke war wieder gut und abwechslungsreich. Die Bistritz erinnerte hier an kanadische Wildflüsse. Die Dörfer sehen aus als wenn hier die Zeit stehengeblieben ist. Pferdefuhrwerke, Bauern beim Heuwenden mit Heugabel und beim Gras sensen, Omis mit Schürze und Kopftuch beim tratschen, rauchende Männer auf ner Bank im Schatten, grasende Pferde und Kühe am Straßenrand, Milchkannen, Hühner etc. 
Schlucht von Bicaz
Vor Kreuzburg war eine ewig lange Schlange vor einer Baustelle wegen Fahrbahn -Erneuerung. Hans dauerte das alles zu lange und er fuhr über den frisch geteerten Asphalt nach vorne durch. Das Resultat war einiges an aufgesammeltem Asphalt am Reifen und vermutlich auf ewig zwei deutsche Spuren in der rumänischen Fahrbahndecke. Bei Kreuzburg entschieden wir uns besser Richtung Schässburg zu fahren. Kurz hinter Kreuzburg bog Hans, der wieder die Führung übernommen hat in eine Nebenstrecke ab die sich als Schlagloch bestückter Wald-Offroadtrail entpuppte. Er war mit seiner Enduro gut vorneweg. Ich konnte die kommenden 15km dieser Art meiner Strassenmaschine nicht zumuten und fuhr zurück nachdem ich per Sms Bescheid gesagt hatte. Glücklicherweise hatte ich Netz. Das war auf dieser Strecke nicht überall so.
Vor dem großen See Lacu Rosu durchfuhr ich die enge steile Bicaz Schlucht mit engen hohen Wänden die wohl auch ein Touristenmagnet war, denn es waren jede Menge Busse und Souvenirstände da. Nach dieser tollen Bergstrecke ging es an dem See vorbei in ein weites Tal, wo ich hinter Niklasmarkt mein Lager aufschlug.

Niklasmarkt nach Pitesti
Nachdem ich meinen Kram zusammengepackt hatte, wollten wir uns in Schüssburg wieder treffen aber Maps hat mich nicht zu diesem Zwischenstopp geführt sondern direkt nach Brasov. Von hier sind wir weiter nach Pitesti. Unterwegs kamen wir am Touristenhotspot  Draculaschloss in Bran vorbei und überquerten den wundervollen Chiesapass. Nach etwa 350 km mieteten wir uns hinter Pitesti ein. Weil Hans einen privaten Termin zuhause hatte, trennen sich hier unsere Wege. Schade um einen unkomplzierten Reisebuddy. Wegen angesagtem schlechten Wetter morgen werde ich wohl einen Ruhetag einlegen nach 6 Tagen auf dem Bike
Camp hinter Niklasmarkt
Pitesti nach Sibiu 220km
Heute habe ich den Transgargarasan vor der Brust. Die ersten Kilometer ging es hinter Argisch über holprige Strassen an dem Vidrau Stausee entlang. Dann ging es in Serpentinen steil bergauf bis ich durch den 880 mtr langen Balea Tunnel auf die andere Seite des Passes kam. Hier lag bei etwa 2050mtr noch etwas Schnee und es herrschte bei etwa 5Grad  ein reges Treiben. Souvenir - und Freßbuden, Musik und jede Menge Touristen. Die Aussicht war wirklich von jeder Stelle grandios. Der Pass ist ja auch nur von Juni bis September geöffnet. Sonst kann man mit einer Seilbahn hier hoch. Die Abfahrt gestaltete sich mühsam da man erstmal in dem Nebel keine 40mtr weit sehen konnte.
Der Chiesa Pass

"Ein Drittel der Strecke verläuft auf der Nordseite des Fogarascher Gebirges und war für deren Bau auch der etwas schwierigere Streckenabschnitt. Weil hier im Bâlea-Tal gelegentlich tiefhängende Wolken die Sicht behindern, wird die Transfogarascher Hochstraße auch als Straße in den Wolken bezeichnet."
Der Transfargarasan Highway
Die restliche Strecke nach Sibiu war unspektakulär. Sibiu ist ein recht entspanntes Städtchen und hat eine schöne Altstadt. Untergekommen bin ich in der Vila Nicola in einem netten günstigen Zimmer. Die Unterkunft war Zentrums nah aber recht laut an einer gut befahrenen Straße

Sibiu nach Szeged (Hu) 400km
Die Strecke nach Szeged über Timosoara und den Übergang Nadlac war gut ausgebaut auch wenn mich Maps über einige nette Nebenstrecken führte. In Szeged habe ich mir die Unterkunft Vivienne Szallo ausgeguckt. Da sie an einer der Deichstraßen des Theis lag, hatte Maps da etwas Schwierigkeiten mit dem Routing. Ein echter Glücksgriff war dieses nagelneue, gepflegte Ferienhaus in ruhiger Lage. Die Besitzer musste man anrufen.
Den Zimmerpreis von 12000Forint bzw 35€ musste ich erstmal besorgen was ich am nahe gelegenen Geldautomaten erledigte. Dort  gab es auch einen richtig guten Sandwichstand und die beiden Mädels dort waren auch ausnehmend hübsch. In den zwanzig Miniten in denen ich dort in aller Ruhe beides genossen habe kam wirklich keine einzige Frau aber stattdessen sieben Männer und es wurde heftig geschäkert.Männer sind so einfach strukturiert...Ansonsten hat Szeged mit seinen 120000 Einwohnern ein eher gemütliches Tempo obwohl es eine Unistadt ist. Derzeit sind allerdings Ferien. Gegen Abend kam noch ein Trupp reisende Handwerke ins Hause, die sich einquartierten und am Morgen in aller Frühe wieder aufbrachen.


Szeged nach Wels.
Die 380 km durch das österreichische Burgenland waren wieder teilweise sehr nett obwohl ein Vorankommen durch die zahlreichen kleinen Dörfchen recht mühsam war. Ich wollte in Wels meinen alten Reisegefährten Steve besuchen. Wels und Linz sind jetzt keine Reise wert da sie stark vom Gewerbe geprägt sind.
Gecampt habe ich etwas außerhalb an einem Feldweg, da ich den Camper den es hier geben sollte nicht gefunden habe. Gegen Morgen fing es an zu regnen und ich hatte meine Befürchtung das ich mit den Straßenreifen auf dem nassen Gras oder Schlamm nicht vorwärts kommen würde.


Wels nach Würzburg
Gegen 10:00 startete ich schließlich wobei ich einfach geradeaus fahren musste da der kleine Feldweg zwei Straßen miteinander verband. Die folgenden 320 km wurden immer mal wieder durch kleine Regenschauern unterbrochen. Ich habe dann auch bald die Autobahn gemieden und bin über die entspanntere Streck am Main entlang gefahren. In Würzburg kam ich im Camper "kalte Quelle" am Main unter.

Würzburg nach Köln
die 280 KM bin ich ausschließlich über Landstraße gefahren und ich muß sagen, das es in Deutschland schon schöne Motorradstrecken gibt. Das Wetter war bestens und da Sonntag war, waren auch etliche Motorradfahrer unterwegs.

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