Was ist das passende Bike
um das passende Bike zu finden sollte man erstmal sein Profil, dh seine Anforderungen fixieren. Dies sollte man übrigens bei allen wichtigen Ausrüstungsgegenständen tun. Grundsätzlich kann man auch mit einer Harley um die Welt fahren aber für bestimmte Situationen ist es besser wenn man etwas "Reserve" hat.
Es gibt natürlich auch die Möglichkeit vor Ort ein Motorrad zu kaufen. Finanziell lohnt sich das bestimmt wenn man bedenkt das man für den Preis des Transports (ca 2000€) von zuhause in vielen Ländern schon ein neues Motorrad bekommt. Der Nachteil ist, das man nie weiss was man bekommt, das Zubehör (Packtaschen, Sturzbügel) oft nicht verfügbar sind und die Maschinen haben meist wenig Leistung. Ausserdem braucht man jemand der die Maschine für einen anmeldet. Dies macht oft der Verkäufer wenn es eine Firma ist.
Vorteil ist der Preis und die Maschinen kann jeder Mechaniker reparieren und es gibt problemlos Ersatzteile die nicht teuer und langwierig importiert werden müssen.
1. Fahre ich allein oder mit Sozius? Mit Sozius braucht man mehr Stabilität, Kraft und Platz bzw Bequemlichkeit.
2. Fahre ich mehr Offroad (abseits von Asphalt) oder mehr geteerte Strasse?
3. Fahre ich lange Tages-Strecken? Da ist eine bequeme Sitzhaltung unabdingbar
4. Habe ich Ahnung von Technik bzw von meinem Motorrad? Wenn nein, ist ein simples, erprobtes, zuverlässiges Bike, für das man leicht Ersatzteile bekommt, die richtige Wahl.
5. Fahre ich auch in grösseren Höhen? Die sich hier Leistungsverlust bemerkbar macht ist ausreichend Leistung wichtig (min 40 PS) wenn man nicht nur im ersten Gang den Berg rauf will.
6. Will ich Campen und habe genug Platz für alles? Campingzeugs nimmt eine Menge Platz weg.
7. Gibt es genug Zubehör wie zBsp. Gepäckkoffer oder Crashbars für die Maschine?
8. Wieviel Geld will ich ausgeben?
9. Brauche ich den ganzen elektronischen Schnickschnack den manche neuere Maschine hat?
10. Passt die Maschine zu mir? Ist sie nicht zu gross (max 220kg vollgetankt) bzw schwer das ich sie z.Bsp. nach einem Sturz wieder aufheben kann? Komme ich damit gut zurecht bzw ist das Handling angenehm?
11. Hat sie eine ausreichende Reichweite von min 300km? Wenn das nicht reicht kann man Kanister anflanschen oder einen grösseren Tank montieren (teuer)
Wichtig war für mich auch die Zuverlässigkeit und Handlichkeit. Das man das Bike nach einem Sturz alleine wieder hingestellt bekommt ohne das alles abgepackt werden muß.
Simple Technik die man auch notfalls in Somalia reparieren lassen kann oder gar selber repariert ohne ein Computerdiagnosesystem bemühen zu müssen. Hier ist der Ruf von BMW eigentlich untadelig wenn man die große Verbreitung der F-Klasse unter ADV Ridern sieht.
Natürlich ist kein Motorrad wirklich ADV ready so das es immer noch was zu verbessern gibt.
Stromversorgung
Es waren schon ein Stromanschluss (Zigarettenanzünder) vorhanden über den man angeblich auch die Batterie aufladen kann Diesen brauche ich auch für meinen Luftkompressor. Sieht leider nicht allzu wassergeschütz aus.
Sinnvoll ist auch ein Anschluß um während der Fahrt z. Bsp. ein Tablet im Tankrucksack oder im Seitenkoffer zu laden.
Ich habe mir dann noch diesen Halter fürs Handy mit integrierter USB Stromversorgung besorgt. Der Halter sieht einigermaßen stabil aus was ja bei einer Einzylinder Enduro wo es auch schon mal etwas ruppig im Gelände zugeht ein Kriterium ist.
Zusätzlich ist noch ein TomTom Rider 550 mit Weltkarte dabei. Vorinstalliert ist Europa. Die Weltkarte läßt sich nachinstallieren, sofern ausreichend Speicher vorhanden ist.
Im Handy würde ich Mapsme nutzen, das OSM Karten offline nutzt. Normalerweise ist es immer sicherer wenn man zwei Systeme nutzt wo die Karten auch unterschiedliche Quellen haben. Bisher habe ich im EU Ausland immer nach Googlemaps navigiert. Mit Flat ist das dort kein Problem. Hier kann man auch im Nicht-EU Ausland die Tour an einem Wifi Hotspot planen. Dabei wird das gesamte Kartenmaterial geladen und kann hinterher offline genutzt werden sofern man Maps nicht beendet hat.
Panniers, Chrashbar, Motorschutz, Windschild, ProtektorenAls Gepäcksystem war ein GIVI monokey Evo 2*40Ltr Kofferset dabei. Es ist recht günstig, lässt sich aber nicht wie die wesentlich teureren Systeme von oben beladen, so das oft Platz nicht genutzt wird. Auch lassen sich nicht so gut zusätzliche Gepäckteile per Gurt befestigen. Beim Öffnen muss man eigentlich immer den Koffer abnehmen, da trotz Innen-Netz einem manches entgegenfällt.
Zusätzlich war ein Metall-Motorschutz und Chrashbars montiert. Ebenso ein Klapp-Ganghebel. Dieser bricht bei einem Sturz nicht ab oder verbiegt sich sondern klappt weg. Eine hilfreiche Sache sind die Handprotektoren die die Hände vor kaltem Fahrtwind schützen und im Gelände auch schonmal vor Ästen oder Zweigen. Besser sind die Protektoren. z. Bsp. von Acerbis die um den ganzen Lenkergriff herumreichen (Habe ich aber bis jetzt noch nicht für die BMW gefunden) und so auch Kupplungs - und Bremshebel schützen. Dies wird ein wenig durch die verlängerten Bar-Ends am Lenker erreicht.
Zusätzlich hat die F650 noch ein vergrößertes Windschild von Givi was eine echte Erleichterung bei längeren Fahrten ist.
Die Reifen haben zwar gutes grobstolliges Profil, für die härteren Touren würde ich aber ein paar bewährte Offroad Reifen wie den Heidenau k60 oder den Mitac 07 wählen. Hier gibt es noch ein paar Langzeit Erfahrungen zu Reifen und hier ein paar Tests zu Enduro-Reifen
Da die BMW zwar auch einen Hauptständer hat ist eine Vergrösserung der Auflagefläche des Seitenständers trotzdem sinnvoll damit die Maschine bei weichem oder sandigen Boden nicht umkippt. Dafür ist die Lorcoo Seitenständer Unterlages sinnvoll.
Man kann sicher auch was anderes drunterlegen aber dieses Teil hier nimmt wenig Platz weg und ist ok. Ein Hauptständer ist aber schon echt praktisch wenn man einen Platten hat oder die Kette schmieren will.
Ist allerdings bei vielen neueren Motorrädern dem Rotstift zum Opfer gefallen.
KKMOON 12V-80V 20W LED Scheinwerfer für Motorrad mit wasserdichtem Gehäuse. Mit der Halterung kann er am Lenker oder Sturzbügel befestigt werden. Die LED sollen eine Betriebsdauer von etwa 50000Std haben. Sie laufen mit 12-80V Betriebsspannung
Der Nachteil ist, das sie hier keine Zulassung haben. Man kann sie also nur für die Tour montieren. In den meisten Ländern ist man da nicht so pingelig. Ich würde allerdings sowieso nicht im Dunkeln fahren. Speziell in Entwicklungsländern macht das keinen Spaß wenn auf einmal ein Kuh auf der Strasse steht oder sich ein Schlagloch auftut in dem du locker verschwinden kannst.Einige von diesen Scheinwerfern hatten negative Bewertungen weil die Halter durch die Vibrationen der Motorrads gebrochen sind. Hier würde sicherlich eine Vibrationsgummi .helfen.
Kettenöler
Hier habe ich einen Öler von Loobman montiert. Das ist ein günstiger (um die 30€) Öler der recht simpel arbeitet. Aus dem Vorratsbehlter fließt bei Bedarf auf Knopfdruck eine kleine Menge Öl in eine kleine Zwischenkammer die über den Schlauch mit dem Applikator an der Kette verbunden ist. Das Öl in der Zwischenkammer entleert sich jetzt langsam auf die Kette, sinnvollerweise während man fährt.Ein Demo findet ihr hier und einen Test hier. Ein simples funktionierendes Teil
Einige Komponenten sind allerdings teilweise wenig vertrauenerweckend. So zum Bsp der Applikator am Kettenrad. Diese habe ich durch ein Metallröhrchen ersetzt. Es gibt von Scotoiler auch einen Doppelapplikator zu kaufen wo die Kette von beiden Seiten geschmiert wird. Die könnte man auch nehmen.
Ein kleiner Kompressor mit Reifenflickzeug und Montierhebel ist auch dabei. Mit dabei sind natürlich die entsprechenden Schlüssel um Vorder - oder Hinterrad auszubauen.
Bei E-Teilen ist es natürlich so das immer das Teil kaputt geht was man gerade nicht eingepackt hat. Sinnvol wären Kupplungs - und Bremshebel/Züge, Birnchen, Sicherungen, Bremsbeläge, Oel, -Benzin - und Luftfilter, Ersatzschläuche, Zündkerzen, Kupplungsscheiben und etwas Motoröl. Wichtige Teile die wenig Platz wegnehmen.
Da in manchen Ecken der Welt die Tankstellennetz dünner ist, habe ich mich nach einem Benzinbehälter umgesehen, der zusammenfaltbar ist, so das man ihn nur bei Bedarf nutzt. Hier scheinen Gefahrenschutzrichtlinien dagegen zusprechen. Es gibt dazu wenig. Dieser "Jollytank" hier scheint wohl nur für Notfälle gedacht zu sein. Ggfls macht man ein paar Wasserflaschen voll. Gegen verunreinigtes Benzin in 3.Welt Ländern bietet Guglatech eine interessante Lösung. Hier wird das "Benzin" gefiltert bevor es überhaupt in den Tank gelangt. Er soll sogar Wasser zurückhalten. Ein Video gibt es hier. Ein echtes Muss ist ein Gepäcknetz für die Topbox Platte. Hier kann man schnell und sicher sein Gepäck fixieren oder mal eben eine Flasche Wasser drunterschieben. Sehr praktisch. Absolut notwendig sind für mich Ohrstöpsel ala Ohropax. Wenn man fünf Stunden den Geräuschpegel des Helms im Ohr hatte macht das keinen Spass. Sicher sind manche teuren Helme leiser als billige aber eine Klapphelm, wie ich ihn habe ist konstruktionsbedingt immer lauter.
Werkzeugbox
Da es bei schwereren Gepäckstücken gut ist wenn sie möglichst weit unten liegen, damit der Schwerpunkt bei Fahren besser ist, habe ich diese Werkzeugbox am Träger des Koffersets befestigt. Die Box besteht aus Regenrinnen-Fallrohrelementen wie man sie im Baumarkt bekommt und ist wasserdicht. Die passenden Halter sind ebenfalls aus dem Baumarkt.
Auf der anderen Seite werde ich noch einen Halter für den 5 Ltr Ersatzkanister montieren.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen