Motorradtour Alpen, Italien, Frankreich, Schweiz, Österreich 2018


Motorradtour Alpen, Italien, Frankreich, Schweiz, Österreich 2018 (angedacht war auch Marokko)

Die Planung (ha!):
Morgen geht es los. ich fahre die 1200 KM bis Savona / IT und von dort am 20.4 mit der Fähre bis Tanger Med. Die Fährtickets habe ich vorab bei Aferry.com gebucht. Die Rückfahrt wird am 30.4 von Tanger nach Barcelona sein. Ich werde dann durch die Pyrenäen und Frankreich wieder nach Hause fahren. Die Tickets kosteten 129€ und 149€. Die Tenere kostete nicht extra.
16.4
Nach 550 km im Camper Christophorus in Sinningen/Ulm angekommen. Wegen Regen gab´s noch einen Tag Zwangspause. Ein schöner Camper aber mal wieder keine überdachte Sitzgelegenheit. Sind die hier nicht auf Zelter eingerichtet? Nächstes Ziel ist der Comer See mit 370km Alpen-biken. Ich erwarte ein paar schöne Abschnitte. Die Tenere läuft gut. Bisher alles prima, bis auf das Wetter heute. Morgen soll es besser werden.
17.4
Nach einem langweiligen Tag auf dem Camper gab es doch noch eine lustige Begebenheit. Weil ich mangels Sitzgelegenheit vor dem Sanitärgebäude an einem kleinen Tischchen gegessen habe kam die Campingplatz Rezeptionistin an und wollte einen Pavillion für mich aufstellen weil mein Buschmesser hat hier wohl keinen guten Eindruck hinterlassen. Es hätte eine Beschwerde gegeben. Tja, den Mikrokosmos Campingplatz werde ich wohl nie verstehen.
Ich startete zeitig und hinter Garmisch-Partenkirchen ging die Autobahn im österrechischen Teil der Alpen in eine Fernstrasse über die mich durch ein fantastisches Bergpanorama führte. Nach etwa 150 km erreichte ich die Schweiz und fuhr über einsame Pass - und Bergstrassen bis St. Moritz. Hier lag noch gut ein Meter Schnee und der dortige See war noch zugefroren. Am Ortsausgang geriet ich in eine Polizeikontrolle. "Manche Fahrer sind noch im Winterschlaf und die Motorräder auch" war die Begründung. Zum Glück war bei mir alles in Ordnung. Nach etwa 80 km erreichte ich Italien und nach weiteren 70 km bei Colico den Comer See.
Nicht verschweigen will ich das ich auch einmal mit der Maschine umgekippt bin. Langsame Fahrt, gucken aufs Navi und eine drohende Leitplanke passten da nicht zusammen. Immerhin habe ich die Tenere alleine wieder auf die Räder bekommen.
Im Colico Piano Camper am Comer See wollte man mich als Zelter nicht haben aber der kleine Camper Lido Colico war sowieso besser und angenehm ruhig.

18.4
Die 280 KM nach Genua waren kein Highlight und zog sich wegen unzähliger Ortsdurchfahrten, Tunnel, Baustellen und Umleitungen ganz schön hin
Erst durch Mailand und dann ging es durch eine güllestinkende Agrar-Tiefebene. Vor Genua ging es dann wieder in die Berge die hier die Ligurischen Alpen heißen. In Genua lag das gebuchte Abbey Hostel sehr versteckt und ich musste in den kleinen Gassen erstmal zufuß die Lage erkunden. Bisher hat Googlemaps aber einen guten Job gemacht. Das Hostel ist aber eine Empfehlung, liegt zentral aber ruhig und war früher tatsächlich mal eine Abtei. Schnell das Gepäck abgeladen und eingecheckt. Fürs Motorrad fand ich einen Platz unter der nahe gelegenen Hochstraße, die um den Hafen entlangführt. Im Abschleppen sind die Italiener fix.
19.4
Genua ist eine interessante alte Stadt mit viel historischen Gebäuden und einem malerischen Hafen. Viele Kreuzfahrt - und Fährschiffe laufen Genua an. Ich habe mir mit einem dieser Hop on Hop off Touri Busse die Stadt angesehen.
Zusätzlich musste ich noch Öl fürs Motorrad besorgen da der Ölstand schon beunruhigend niedrig war. Das Einfüllen war allerdings ohne Trichter eine Sauerei.
20.4
Der Weg an der Küste entlang ins 70 km entfernte Savona war eine einzige heiße Staustrecke. Wenn ich nicht wie alle Zweiradfahrer auch mal auf der Gegenspur am Stau vorbei gefahren wäre, hätte ich für die Strecke vermutlich 5 oder 6 Stunden gebraucht. So war ich nach 3 Stunden im Hafen von Savona. Hier beschied man mir doch in einer Stunde wieder zu kommen. Dann wäre alles bereit. Wie ich da so in einem Park warte kamen mir Zweifel ob Marokko als erste Motorrad Reise nicht eine Nummer zu groß ist. Außerdem machte mir mein Knie zu schaffen, das wohl mit dem langen angewinkelten Sitzen auf dem Motorrad nicht so einverstanden war. Kurzum, ich stornierte die Fähre. (ging nur für die Rückfahrt) und quartierte mich in einem B&B ein.

21.4
Die Wohnung des B&B hatte ich für mich alleine. Gegen Mittag ließ ich den Schlüssel in der Wohnung und zog die Tür zu. Als nächstes Ziel hatte ich Nizza im Plan. Über Googlemaps ließ ich mir ein Route durch die Berge im Hinterland vorschlagen. Eine gute Entscheidung. Auf der Suche nach dem richtigen Weg im Einbahnstraßen-Gewirr bin ich unachtsamerweise verkehrt in eine selbige gefahren und landete prompt bei einer Polizeitruppe die dort gerade Strafzettel verteilte. Nach einer Rüge wurde ich aber denn doch verschont.
Nachdem die ersten 70 KM etwas mühsam waren ging es in eine tolle Gebirgsstrecke, die durch mehrere Nationalparks führte. Über Montezemolo, Ceve und Boves ging es rauf und runter, durch Täler und Wälder.
In Nizza mietete ich mich im Hostel Open house ein. Nizza ist eine nette Stadt mit grosser Strandpromenade und hübschem Yachthafen. Dort fand auch ein großer Flohmarkt statt. Die geplante Weiterfahrt Richtung Lyon verlief erst durch den Gebirgszug der sich an der Küste entlangzieht, den Parc Mercantour, den Parc des Ecrins und dann durch das Jura, eine hügelige Landschaft, ähnlich der Eifel.
Als ich in der Bergstrecke an einem besonders schönen Aussichtspunkt eine längere Pause machte habe ich den Benzinhan zugedreht. Dies hat sich später gerächt. Bei der Weiterfahrt musste ich an einer der zahlreichen engen Spitzkehren langsam einkurvte und am Ausgang gasgeben wollte hatte ich keine Leistung mehr (Benzinhahn offen?) und krachte auf die Seite wie ein gefällter Baum. Da das Motorrad hangabwärts lag, kriegte ich es auch nicht aufgerichtet und aus der Tankbelüftung sickerte Benzin.
Ein Italiener der die Bescherung sah, parkte und kam mit aller italienischen Seelenruhe angeschlendert und half das Motorrad wieder aufzurichten.
Im weiteren Verlauf war eine Oldtimerrally mit so mittelalten Schätzchen wie Escort RS, Fiat Abarth Simca Rally1 usw. Hier war das Einfädeln in die Spitzkehren natürlich noch kniffeliger aber alles lief gut  

will be continued...

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