Gear

Ausrüstung vom Zelt bis zum Campingstuhl

bei der Entscheidung für einen Ausrüstungsgegenstand sollte man sich mehrere Fragen stellen:
Ist es lebenswichtig das der Gegenstand funktioniert? Wenn im Himalaya oder Alaska das Zelt oder der Kocher versagt wird es schnell gefährlich.
Spielt Gewicht und Platzbedarf keine so grosse Rolle?
Wieviele Leute nutzen das Teil?
Bekomme ich vor Ort alles Zubehör (Gaskartuschen) was ich brauche?

Bei mir kommt ein billiger Gaskocher zum Einsatz, den ich für 17,90€ bei Amazon gekauft habe. Der Vorgänger war auch gut und mit 13,90 sogar noch günstiger. Er ging aber auf der Mexikotour verloren. Da er so günstig war, kein grosser Verlust. Ich habe mir noch einen Adapter zugelegt um die wesentlich billigeren Butankartuschen verwenden zu können
Ich kann nicht nachvollziehen das Leute für einen MSR Kocher 120€ oder mehr ausgeben. Die Benzinkocher von denen sollen auch nicht das Gelbe vom Ei sein. Vorteilhaft bei einer Motorradtour ist, das man Benzin eigentlich immer dabei hat, bzw verfügbar ist. Nachteilig an einem Gaskocher ist, das es die Gasflaschen nicht überall gibt, aber er nimmt auch wenig Platz weg, so das man ihn auf Verdacht mal mitnehmen kann. Oft nehme ich auch für den Kaffee morgens einen Esbit Kocher mit. Ansonsten koche ich mit dem Holz was vorhanden ist. Das ist aus meiner Paddlerzeit eigentlich kein Problem da sich am Fluß immer was findet. Bei einer Motorradtour kann das schon anders sein. Zur Not bleibt die Küche halt kalt, wenn man überhaupt kochen muss. Die lokale Gastronomie, so sie denn vorhanden ist, will ja auch leben.  Neueste Errungenschaft ist ein Hobo Kocher. Hier hat man eine effiziente Wärmezufuhr und eine Standfläche für den Topf. Gefüttert wird er mit Kleinholz aus der Umgebung. Man kann auch einen Spirituskocher einsetzen. Spiritus ist eher verfügbar als Gaskartuschen. Manchmal wird er auch als Stove Alcohol oder Methylhydrate verkaft
Wichtig ist ein Windschutz der enorm Energie spart und wenig Platz wegnimmt. Auch hier sollte man sich bei Amazon umschauen. Immer genügend Feuerzeuge mitnehmen. Vor allem die mit dem etwas längeren "Rüssel" (gibts oft in 1 € Laden) die man schön zum Feuer anzünden nehmen kann, haben nur ein kurzes Leben
Zum Essen kochen für mehrere Personen habe ich ein Trangia Kochset mit Spiritus Kocher. Wenn ich alleine unterwegs bin reicht das Aldi-Minimalset aus Pfanne, Tasse,Topf, Teller und ein Becher/Tasse. Dazu natürliche Besteck.

Wohlfühlen, Klamotten und Hygiene

Auf längeren Touren auch in Kanada ist ein Moskitonetz für den Kopf Pflicht. Ebenso die passende Mütze. Wenn man Mückenmittel kauft, wenn möglich nur vor Ort. Die sind am besten. In Malaria Gebieten sollte man auf jeden Fall mückensichere Kleidung haben. In Kanada ist auch eine Augenbinde hilfreich. Wenn man um Mitternacht noch lesen kann, stört die Helligkeit irgendwann und man schläft schlecht. Zum Wäschewaschen ist eine Tube Rei auch nicht schlecht. In den meisten Ländern kann man aber sein Zeugs günstig waschen (lassen). Bei (Kanu)Touren in der kanadischen Wildnis habe ich auch ein Erste Hilfe Set dabei in der Outdoorversion von Aldi. Schnell hat man sich beim Holzhacken faules Fleisch weg gehackt. Bei Motorradtouren ist die Verletzungsgefahr bei Stürzen natürlich grösser.  Ein absolutes Muß ist auch eine Hängematte, am besten mit Moskitonetz. In vielen Ländern der Äquatorregion wird es Nachts nicht wirklich kalt und da ist eine Nacht in der Hängematte einfach super. Mein sonstiges Toilettenzeugs habe ich in einer praktischen, aufhängbaren Tasche mit Spiegel. Da drin ist dann Zahnbürste/Pasta, Pinzette, Seife, Zeckenzange, Labello, Qtips, Klopapier etc.
Klamotten: Kommt immer drauf an wo man hin will. Drei Garnituren Hosen (Zip), TShirts, Socken und Unterhosen (ok hier etwas mehr) sollten für die meisten Reisen ausreichen. Dazu einen warmen Fleece-Pullover, Badehose und winddichte Regenjacke. In der Regel kann man diese Sachen auch überall nachkaufen. In SoA ist alles sogar um einige billiger. As Schuhe habe ich immer ein paar feste Trekkingschuhe, evtl Sandalen und meine Flipflops dabei

Technik
Wer will kann auch ein Satellitentelefon mitnehmen oder leihen. Iridium ist weltweit verfügbar aber auch am teuersten. Ich bin mit dem Anbieter mit der zweitbesten Abdeckung (Globalstar) immer am besten gefahren. Thuraya ist am günstigsten. Man sollte beachten das man die Satphones nur mit einem Anbieter nutzen kann. Wenn man später mal wohin will wo bei dem aktuellen Anbieter keine Abdeckung ist muss man sich ein neues zulegen. Man kann hier bis zu 1000€ ausgeben zzgl Simkarte. Hier hilft ein Blick in die bekannten Online Marktplätze wo man schonmal ältere Modelle erwerben kann. Alternativ ist auch ein Spotmessenger eine gute Wahl. Dieser hat eine "SOS" Taste mit der über Satellit ein Hilfe Ruf mit der entsprechenden GPS Position abgesetzt werden kann. Hier werden die Rettungsmassnahmen über den Dienstleister, mit dem man einen kostenpflichtigen Vertrag abschliessen muss, eingeleitet. Zudem konnen auch mittlerweile einige OutdoorNavis zbsp von Garmin einen Notruf absetzen. Auch hier ist ein Vertrag mit einem Dienstleister nötig. Zusätzlich zu den üblichen Navigationstools kann man sich über Satellit auch die Wetterdaten holen. Das alles hat mit ca 500€ natürlich seinen Preis.
Als Actioncam habe ich eine Gopro Hero 4 dabei. Die hat einfach das beste Bild und die beste Bildstabilisation von den bisher verwendeten Cams. Ausserdem kann sie via Wlan mit der Handy App gekoppelt werden. Die Filme können auch aufs Handy geladen werden. Praktischerweise gibt es jede Menge Anbieter die einen ganzen Satz an Montagemöglichkeiten anbieten. Hier ist alles dabei vom Kopfgurt, Brustgurt, Klammern, Winkel, Klebepads, Gehäuse etc. Bei Preisen von 20€ bei dem einschlägig bekannten Onlinehändler Axxxxn sollte man aber keine Raumfahrtqualität erwarten. Ich sichere die Kamera immer mit einer Schnur wenn ich sie nicht im Blick habe.
Eine Samsung WB600 Pocketkamera rundet das Fotografische ab. Eine grundsolide, stabile Kamera mit optischem Zoom und guter Bildqualität.  Sie wird von den  Schadensgutachtern meiner Firma genutzt. Durch den optischen Zoom ist sie leider empfindlich gegen Schmutz. Bei meinen Paddeltouren und Camping im Sand ist mir eine Kamera kaputtgegangen.. 32 GB Speicherkarten, Ersatzakkus und ein Dreibein komplettieren das Setup.
Wenn die Gopro am Helm oder irgendwo am Motorrad montiert ist, kommt man schlecht hin, vor allem mit Handschuhen,  um eine Aufnahme zu starten. Lösung sind die Gopro HandyApp womit man Aufnahmen und Foros starten kann. Hiermit kann man auch alle Einstellungen der Kamera ändern was mit dem Minidisplay der Kamera und der drei Tasten Bedienung nicht jedermanns Sache ist. Problem ist hier mal wieder die Grobmotorik mit Handschuhen. Für die Gopros gibt es mittlerweile ein Smart remote, eine Art Fernbedienung mit Statusanzeigen etc die man am Lenker hängen hat und wo man dort selbst mit dicken Handschuhen über einen dicken Knopf die Gopro bedienen kann. Scheint mir eine nicht ganz billige aber sinnvolle Lösung zu sein. Wegen der geringen Akkulaufzeit von etwa 50 Minuten, sollte man sich Ersatzakkus besorgen die es oft direkt mit einer Ladeschale für etwa 18€ gibt. Ein Netzteil ist meist nicht dabei. Hier kann man sein Handy Netzteil nehmen. Bevor man ins Ausland fährt sollte man sich über die Steckdosenformate informieren und ggfs einen Adapter mitnehmen.
Zusätzlich habe ich auch eine DJI Spark Drohne mit dem Flighmore kit dabei. Hier handelt es sich bis dato um die kleinste DJI Drohne mit Funke, zwei Akkus und einer Ladestation die auch USB Anschlüsse hat. Die Spark ist wohl Auslaufmodell und wird von der DJI Mini ersetzt. Mein Anspruch an eine Drohne war eine Fernsteuerung, Gimbal, lange Flugzeit, gute Bildqualität, Flugmodi wie "followme" und kleine Abmaessungen.  Um es direkt zu sagen, die Abmessungen sind schon klein und die Filme sind durch den Gimbal (für halbwegs vernünftige Filme gehts nicht ohne) schon gut. Die Flugzeit ist mit ca 13Min eher Durchschnitt und die Followme Funktion ist mit dem Kollisionswarner gekoppelt was die Geschwindigkeit auf ca 15 KM/h begrenzt. Das ist für ein Motorrad natürlich viel zu langsam. Ohne diese Funktion sind 40KM/h möglich. Ansonsten funktioniert das meiste an der Spark recht gut und die Bildqualität ist auch ok

Zelt und Co

Als Zelt habe ich ein Nordisk Pasch 1er. Ein solides leichtes Teil allerdings nicht für kalte Gegenden geeignet da es doch recht feucht wird. Ausserdem ist es durch den Rautenschnitt nicht für grosse Leute geeignet. Das Zelt gibt es mittlerweile unter dem Namen Svalboard. Zusätzlich habe ich noch ein Footprint für ungünstigen Untergrund das ich auch als Sonnen - oder Regenschutz nutze.
Als Liegematte habe ich die Thermarest Prolite in der Globetrotter Edition. Eine rundum bequeme, gute, geräuscharme, solide, 3.8cm Matte und mit ca 60€ bei Globi garnicht mal teuer. Zudem bietet Thermarest lebenslang Garantie auf Bubbles und defekte Ventile.
Als Schlafsack habe ich für richtig kalte Ecken den Meru Adventure und für die etwas wärmeren Gegenden einen einfachen Aldi Sommerschlafsack mit Inlay (das kann ich nur empfehlen um den Schlafsack zu schützen und als eigener Schlafsack wenn es mal noch wärmer ist.) Das wichtigste auch in Städten und Hostels ist Ohropax. Es ist unglaublich wie laut vor allem asiatische Städte bis spät in die Nacht sind und deine Zimmergenossen sind als Nachtschwärmer bestimmt auch nicht die leisesten.
Als Stuhl habe ich einen Helinox Klon von Travelchair seinerzeit in Kanada gekauft. Nun sind die original Helinox ja ziemlich gut aber leider auch ziemlich teuer. Meiner ist bequem, preiswert und stabil. Viele dieser Stühle haben bei losem Untergrund wie Sand oder Kies Probleme weil sich sie Beine nicht abstützen können und deswegen immer nach außen wegrutschen. Das belastet die Buchsen und Stuhlbeine.

Als Kopfkissen nehme ich 3Ltr Plastiksäcke wo Wein drin verkauft wird. Wenn man den etwas ausspült und aufbläst ist das ein stabiles leichtes Kopfkissen. Wenn man ihn in einen Pullover steckt ist er sogar richtig leise und kuschelig.
Licht spendet mir eine Petzl Tikkina Kopflampe und eine 5€ LED Lampe aus dem Baumarkt mit einem Haken zum Aufhängen im Zelt und einem Magneten um sie z.Bsp. irgendwo am Motorrad zu befestigen.
Zum Lesen nehme ich natürlich auch immer meinen Kindle Ebookreader mit. Der wird mit ausreichend Literatur und wenn verfügbar, auch mit Reiseführern bestückt. Eine tolle Sache wenn man keine Bücher mit sich herumschleppen will. Leider nur in S/W so das Bilder wenig aussagekräftig sind. Ausserdem ist der Akku recht schnell leer.

Computer, Kommunikation

Als Tablet nehme ich ein 10" Android Gerät mit. Bestückt mit IOverlander, Skype, Couchsurfing, Hostelworld, Mapsme, Email und dem Google Blogger.
Als Handy habe ich ein Samsung S6 auf dem auch Mapsme und IOverlander läuft. Zusätzlich noch VLC Mediaplayer, Whatsapp, die Spiegel App, ein Google Offline Übersetzer, eine GPS Logger und die Gopro App und die von DJI um die Kamera bzw die Drohne zu überwachen. Geladen wird das Ganze von dem Netzteil der Drohne und dem des Tablet. Im EU Ausland versuche ich immer eine lokale Simkarte mit Internet zu bekommen. Das ist oft recht einfach und günstig. Die Abdeckung ist oft noch in der hintersten Ecke des Landes gegeben. Nicht überall gibt es irgendwo einen freien Wifi Hotspot. Die gesetzlichen Regelungen sind auch von Land zu Land verschieden. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen