Motorradtour Balkan 2019

Motorradtour Österreich, Ungarn, Kroatien, Bosnien, Tschechien 2019


Angedacht waren auch ein TET Offroad-Trail  in Bosnien zu fahren. Start ist am 3.5 bis etwa 20.5 wie es uns gefällt. Gefahren wird mit einer Husqvarna und Yamaha xt660. Übernachtet wird weitgehend in einfachen Hostels, Pensionen aber auch Camping. Aber es kam alles anders
3.5
Start in Köln und Übernachtung bei Rezas Verwandten in Herrenberg.
4.5
Der Wetterbericht für heute und morgen ist schlecht. Wir wollten möglichst heute noch das 2500 mtr hohe Timmelsjoch nach Italien passieren bevor am 5.5 die Temperaturen bis auf  vorausgesagte 2 Grad in Innsbruck sinken, was für das Timmelsjoch Schnee bedeutet. Schon beim Tanken fing es an zu regnen und das hielt sich etwa bis Kempten so. Nach dem Erreichen von Österreich wurde es schöner und der Wochenend -Verkehr nahm zu. In Imst war der Abzweig zum Timmelsjoch: Gesperrt! Als Alternative bot sich der Großglockner an, den wir über Innsbruck in Angriff nehmen wollten. In Rattenberg, 20 km hinter Innsbruck kamen wir günstig in der Pension Sonnenschein unter. Am nächsten Morgen präsentierte sich das Wetter denkbar mies. Kälte und Regen mit Schnee vermischt. Wir (ich) beschlossen das morgige bessere Wetter abzuwarten. Beim abendlichen Planen stellte sich herau das auch der Großglockner erst am 8.5 geöffnet wird. Alternativ wollten wir Italien ganz abhaken und über Klagenfurt direkt in Slowenien einreisen
5.5 
Los geht´s bei trockenem Wetter durchs Ziller - und Drautal. Anschließend der Aufstieg zum Gerlospaß auf 1530 mtr. Hier lag noch 10 cm Schnee und es war eisig. Gegen die eisige Kälte mussten wir noch die Regenkombis anziehen. Die Nebenstrecke die wir genommen haben war ein Traum. Kurven ohne Ende durch den verschneiten Bergwald. Im Tal haben wir uns in einer Bäckerei bei Kaffee und Gebäck erst mal  wieder aufgewärmt.  Es sollte aber nicht die einzige Eis-Strecke bleiben. Auch der Aufstieg zum mautpflichtigen Felbertauerntunnel war mit 1500mtr eisig. Kurz vor Klagenfurt wollten wir über den Loiblpass nach Slowenien einreisen und was soll ich sagen: Wegen Erdrutsch gesperrt. Wir haben dann dort übernachtet um am folgenden Tag über den Seeberg Sattel nach Slowenien ein zu reisen.
6.5
Aufstieg zum Seeberg Sattel und Einreise nach Slowenien bei traumhaftem Wetter. Die Strecke nach Celje war eine echte Empfehlung. Tolle kurvige Strecken durch enge Schluchten und Täler entlang an rauschende Wildflüsschen. Hilfreich war Reza's Marco Polo Karte wo besonders schöne Strecken markiert waren. Leider mehr Verkehr als in Austria so das man immer mal wieder einen Lkw oder Wohnmobil vor der Nase hat und das überholen nicht immer möglich war. 
Bei Metlika ging es dann nach ca 180 Km nach Kroatien. Hier wurde tatsächlich noch kontrolliert. Kurz hinter der Grenze sind wir dann für 30€ untergekommen. Auf der ganzen Strecke durch Slowenien habe ich weder eine Pension o.ä. noch einen Campingplatz gesehen.
7.5
Morgens ging es erstmal nach Karlovac wo Reza seinen Reifensatz, den er seit Köln mit transportiert montieren lassen will. Der Schlauch wurde auch getauscht da er völlig aufgerubbelt war, warum auch immer. Er ging weiter Richtung Knin wo der Einstieg für die Bosnische TET Strecke war. Unterwegs kamen wir an den Wasserfällen von Rastoke und den Plitvicer Seen vorbei. Die folgende Strecke war als Streckenführung eher langweilig aber führte durch einen gewaltigen Talkessel ähnlich einem Vulkankrater. Beim überqueren der Randberge schloss sich eine tolle Aussicht auf das folgende Tal an.


10.5
Nach zwei ereignislosen, weil verregneten Übernachtungen in Knin haben wir uns heute, nachdem wir uns noch die Wasserfälle von Knin angeschaut hatten, auf den Weg zur bosnischen Grenze gemacht. Der bosnische Grenzer fand es gar nicht lustig das ich erst mal an seinem mikroskopisch kleinen Häuschen vorbei fuhr. Aber wir durften doch einreisen. Nach etwa 20 grandiosen Kilometern erreichten wir den Einstieg der bosnischen TET Strecke. Nach dem letzten Briefing wollte ich meine Yamaha starten. Der Motor mochte ein paar Umdrehungen und ging dann aus. Kein Zündung mehr, alle Lampen waren aus. Ich die Verkleidung abgemacht und alle Kabel und Sicherungen gecheckt. Nichts. Hier in der Mitte von Nirgendwo liegen zu bleiben war das aller letzte was ich brauchte. Außerdem würde es hier auf einer Höhe von 1000 mtr auch des nachts wohl hübsch kalt werden. Reza, der mittlerweile zurück gekommen war wollte mich ins Dorf zurück schleppen. Wir haben die Yamaha mit den Packbändern an Rezas Husqvarna angehängt und 
als ich die Zündung nochmal angemacht habe, Überraschung, ging alles wieder.
Das Risiko irgendwo im Nichts liegen zu bleiben war mir zu groß, das ich wieder auf die Straße fuhr während Reza seine Tet Strecke in Angriff nahm. Ich bin dann weiter nördlich bei Bihac über die Grenze nach Kroatien weil ich ja keine Karte hatte und Bosnien-Herzegowina nicht zur EU gehört und demzufolge das Datenroaming richtig teuer ist. Hier wurde bei der Einreise nach Kroatien wieder kontrolliert. Ich bin dann hinter Rastoke nach Osten Richtung Sisak abgebogen und haben mir dort in einem Waldstückchen mein Camp gebaut. Natürlich habe ich mich beim Rangieren erst mal wieder hingelegt aber auf dem weichen Waldboden ist nix passiert und mit der richtigen Technik stand das alte Mädchen schnell wieder. Morgen soll es noch trocken bleiben bevor wieder zwei nasse Tage folgen. Ich möchte deswegen morgen möglichst weit nach Ungarn rein. Das Navi führte mich über schöne Nebenstrecken durch Geisterdörfer wo die meisten Häuser wohl verlassen waren und auch sonst niemand zu sehen war.
Die Grenze nach Ungarn wurde wieder kontrolliert und ich machte mich auf den Weg zum Plattensee. Hier fand ich in Siofok mit dem Oleander B&B eine wirklich gute Unterkunft. Das war auch nötig denn das Wetter war denkbar mies.  Der Ort war außerhalb der Saison auch kein Highlight.
16.5
Das Wetter war weiterhin schlecht und ich habe fünf Tage am Plattensee festgehangen. Jetzt geht es endlich weiter Richtung Brünn/Tschechien. Die Strecke ging über gut befahrene Straßen an Budweis und Pilsen vorbei und in Brünn kam ich im Hostel Mitte unter. Eigentlich wollte ich noch zwei Tage Prag besuchen aber das Wetter versprach wieder nichts Gutes. Außerdem machte die Yamaha wieder beim Starten ebenso wie in Siofok einige Probleme. Ich dachte schon ich müsste sie hier im Parkverbot, das hier anscheinen überall gilt stehen lassen.
18.5
Ich bin dann bei Tillyschanz über die Grenze nach Deutschland und bin in Nürnberg in einem Camper untergekommen, wo ich am Morgen mit knapper Not die Yamaha ans laufen bekam. Jetzt verlor sie auch noch Benzin über einen der Entlüftungsschläuche. Ich habe diesen dann abgeknickt und gehofft das es keine Problem nach sich ziehen würde. Immerhin gab es auf der Strecke nach Hause etliche Baustellen wo man nicht so einfach anhalten konnte. Ich bin dann heil am 19.5 zuhause angekommen.








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